1. Akt
Am 18. März gewann ein unbedeutender Verein die Meisterschaft, was eine Kette von Ereignissen in Gang setzte, die zur Ermordung des belgischen Ministers für Verkehrsplanung führte.
Der Saturn trat in den Skorpion. Die Bienenpopulation schrumpfte weltweit. Rohöl war teuer wie seit der Ölkrise nicht mehr.
Gernot Saref saß von seinen Büchern umgeben und meditierte. Ein schreckliches Bild tauchte auf und riss ihn aus seiner Versenkung. Er versuchte das Bild abzuschütteln. Schließlich suchte er in einem Bücherstapel nach einem Band über Schopenhauers "Die Welt als Wille und Vorstellung", in der Hoffnung, sich damit beruhigen zu können. Er schlug die Stelle auf, wo es heißt: "Alle Befreiung, oder was man gemeinhin Glück nennt, ist eigentlich und wesentlich immer nur negativ und durchaus nie positiv." Ironischerweise bemerken die Menschen den Fluch erst, wenn er sich schon verfestigt, Wurzeln tief in den lockeren Boden gebohrt hat.
5. September: Israel tritt wieder in Verhandlungen über den Gazastreifen ein. In Österreich sind zehn Verkehrstote zu beklagen. Ein Bergsteiger verunglückt beim Versuch, den Mount Everest zu besteigen.
14. September: Eva Kellinger liegt mit einer Grippe im Bett. Ihr Blick geht trüb gegen das Fenster. Ines Vorkic schnuppert in der Küche nach einem Duft, den sie nicht einordnen kann. Er gefällt ihr nicht. Sie beschließt, ein schamanisches Reinigungsritual durchzuführen. Sie missachtet die Warnungen ihres Lehrers und bemerkt nicht, welchen Schaden sie anrichtet.
23. September: Flugzeugabsturz in New Mexico. Die Medien berichten über menschliches Versagen. Hugo Valdez Gomara, Versicherungsinspektor, redet hinter vorgehaltener Hand über einen bösen Geist, der die Ermittlungen blockierte. Am Abend wird er in einer Seitengasse von zwei Jugendlichen erschossen. Seine Geldtasche ist leer.
Und Eva Kellinger, erschüttert über den Fernsehbericht, dreht den Fernseher ab und nimmt das Fieberthermometer aus dem Mund: 37.2°. Sie sehnt sich nach ihrem Freund. Morgen wird sie wieder arbeiten gehen.