Heimsuchung

Seite 20

Sie banden ihr wieder die Binde über die Augen. Zu zweit trugen sie sie hinauf ins Schlafzimmer, legten sie sacht auf weiche Kissen.

Sie knieten neben ihr. Eine Hand von Günter, eine Hand von Doris ruhten auf jeder Brust: ohne den leisesten Druck auszuüben, glichen die Finger sich ihrem zarten Fleisch an, fast so als würden sie millimeterweit über der Haut schweben.

Lang blieben sie so, und Evas Atem wurde tief und ruhig, und sie spürte, wie die Kraft zwischen ihnen floss, sich in ihren Körper ergoss und an ihrer Scheide austrat - aufs Neue hinein in den Kreislauf, der zwischen ihnen war.

Münder und Arme waren auf ihr, dann war Günters Schwanz in ihr, ohne zu fragen, ohne Rücksicht, und er tat genau das, was Eva immer gewollt hatte, und Eva verging, löste sich auf in ein Licht, das gleißend in tausend Lichter zerstob. Sie war ein Stern.

Stumm sagte sie ihren Abschied. Die Stimme schwieg. "Bist du verschwunden?" fragte sie ihn in Gedanken, beinahe liebevoll. "Ich werde immer bei dir sein", sagte er. "Anders als jetzt, aber immer bei dir." Es war das letzte, was sie von ihm hörte. Sie dachte mit einem Lächeln an das drängende Ding im Badezimmer. Sie wusste, das alles war jetzt vorbei. Sie wusste, wer sie war. Sie wusste, dass ihr noch viel Arbeit bevorstand, Arbeit an sich selbst, bis sie eine echte Dienerin sein würde, bereit, alles zu geben für die Freude ihrer Herren... Sie wusste, dass sie es schaffen konnte. Sie war glücklich.

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