Heimsuchung

Seite 19

Sie spürte, wie die Seile angelegt wurden, und sie bemerkte durch die Maske hindurch, wie das Licht ausgeschaltet wurde. Ihre Beine wurden brutal auseinandergerissen; etwas drückte von unten auf ihre Scheide, es war jetzt noch nicht unangenehm, aber sie dachte, dass es das bald werden würde. Etwas zog an ihren Beinen, zwang sie nach außen, und hinter ihrem Rücken wurden ihre Arme nach oben gezerrt. Sie konnte den Schmerz gerade noch tragen, ohne zu brüllen. Sie gab ein langgezogenes Stöhnen von sich. "Ruhe!" befahl Doris barsch. Dann war es ruhig, und dann glomm ein starkes Licht auf, in unmittelbarer Nähe. Die Augenbinde wurde entfernt.

Sie sah nichts, außer einem gleißenden Lampenschein direkt vor ihrem Gesicht. Selbst wenn sie den Kopf drehte oder die Augen schloss, entkam sie der blendenden Helligkeit nicht.

Sie sah sonst nichts. Im Kontrast war alles rundherum schwarz und konturlos.

"Du weißt, was jetzt mit dir geschieht?" wurde sie gefragt.

Sie antwortete nicht sofort, verwirrt und verängstigt. Sie wünschte sich, dass es noch immer ein Spiel war, aber sie begann zu glauben, dass das hier viel schlimmer war, dass sie sich völlig getäuscht hatte...

"Au!" Sie schrie wie am Spieß, auch aus Schmerz, vor allem aber aus Panik. Sie hätte sich so gewünscht, dass die Stimme zu ihr sprach! Ihr Hintern brannte lichterloh. Sie spürte das hartkantige Material, das sich langsam, langsam und unerbittlich in ihr Geschlecht schob, ein Stück weit mit jedem Atemzug.

"Wir werden uns nicht wiederholen. Antworte!"

"Nein", beeilte sie sich zu sagen. "Ich habe keine Ahnung." Sie war durstig.

"Gut. Wir erklären es dir. Du wirst befreit, wenn wir überzeugt sind, dass du die Wahrheit sagst, und keine Sekunde früher. Du wirst merken, dass es schmerzhafter wird, je länger es dauert. Hast du verstanden?"

"Ja. Ja!"

"Vor heute abend... Wie lange hast du schon deinen Körper verkauft?"

"Noch nie!"

Sie schrie auf. Ihr schien, als würde die Macht, die an ihren Armen und Beinen zerrte, ein winziges bisschen stärker.

"Seit wann verkaufst du deinen Körper?"

"Erst seit heute, es ist das erste Mal, wirklich..." Die Panik nahm überhand. Sie wollte weg. "Darf ich weg? Bitte? Es tut mir leid, ich..."

"Hast du dich von Peter schlagen lassen?"

"Nein. Ich habe Durst!"

Sie konnte hören, wie Wasser floss. Ein Trinkhalm wurde an ihren Mund gehalten. Sie trank ein paar Schlucke, musste husten, trank mehr. "Danke", sagte sie, und wie war wirklich dankbar. Zumindest zeigte es, dass sie sie nicht umbringen wollten. Zumindest nicht sofort.

"Hast du ihn geschlagen?"

Sie dachte nach, ihre Augen suchten im blendenden Licht nach einem Anhaltspunkt. Ihr Arsch brannte auf. "Antworte!"

"Ja", bekannte sie. "Ja, ich habe ihn einmal geschlagen." Sie bemerkte, dass es trotz allem gut tat, es auszusprechen. Es befreite sie irgendwie.

Sie schaffte es, zu sprechen. "Werdet ihr mich umbringen?"

Sie spürte eine Hand, die über ihre Haare strichen. "Nein. Oh Gott, nein. Ist es das, was du denkst? Nein. Wir werden dich foltern, bis du die Wahrheit sagst. Wenn du magst, kannst du dann gehen... oder du bleibst, und wir erziehen dich, und du wirst aufhören, etwas zu wollen, außer uns zu dienen."

Es folgte eine Pause. Ein blindwütiger Schmerz kroch ihr durch die Scheide in den Leib. Sie ließen sich Zeit.

"Als du Peter geschlagen hast, hast du es genossen?"

"Ich weiß nicht", sagte sie ehrlich.

"Wenn ihr Sex hattet - hast du es genossen?"

"Am Anfang vielleicht..."

"Und später?"

"Nein." Sie schrie es regelrecht aus sich heraus. "Nein! Ich habe es gehasst!"

"Das dachten wir uns." Wieder das Streicheln an ihrem Kopf. Sanfte Hände umfingen sie zart. "Sssschh", sagte jemand an ihrem Ohr. "Wir haben dich immer begehrt. Wir wollen dich. Du musst nur noch eine Frage beantworten, dann darfst du hier raus."

"Ja, ich weiß!" rief sie. Der Schmerz war peinigend. Sie konnte nicht denken. Sie wusste nichts. Sie verlor den Verstand. "Ich weiß!" rief sie, immer wieder, "ich weiß, ich weiß!" Und dann lachte sie, dem Schmerz zuwider, sie fühlte sich glücklich, befreit: "Ich habe mich immer verkauft. Mein ganzes Leben lang habe ich mich verkauft."

"Willst du uns dienen?"

Aus der Tiefe ihrer Kehle schrie sie ihr Ja in das Dunkel des Kellerverlieses.

Die Seile waren locker, das Licht ging aus - sie fiel und wurde von starken Armen gefangen.

"Ich habe mich immer verkauft", sagte sie. Ein leises Licht floss durch den Keller. Sie sah ihnen in die Augen. "Nie wieder", sagte Günter und lächelte.

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